29. Juli 2024
ca. 6 min
Immobilen kaufen: In jungen Jahren möglich?
Der Erwerb von Wohneigentum ist für viele junge Menschen ein erstrebenswertes Ziel. Doch kann dies in jungen Jahren überhaupt realisiert werden? Die Antwort lautet: Ja, es ist möglich, aber es erfordert sorgfältige Planung, finanzielle Disziplin und die Nutzung verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten. In diesem Artikel geht es deshalb darum, wie du schon als junger Mensch erfolgreich in den Immobilienmarkt einsteigen kannst.
Warum junge Leute bereits vom Eigenheim träumen
Der Besitz einer eigenen Immobilie bedeutet Unabhängigkeit von Mietverhältnissen. In Zeiten von Wohnraumknappheit und immer weiter steigenden Mieten kann Eigentum Sicherheit bieten. Auch junge Käufer schätzen die Stabilität und Freiheit, die mit dem Eigentum einhergehen. Sie können ihr Zuhause nach eigenen Vorstellungen gestalten und sind nicht von Mietpreissteigerungen oder Kündigungen betroffen. Viele junge Leute sehen den Kauf einer Immobilie zudem als eine solide Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Immobilien gelten als wertstabile und sichere Investition, die im Laufe der Zeit an Wert gewinnen kann. Dies bietet finanzielle Sicherheit und eine Absicherung für die Zukunft. Der Kauf einer Immobilie wird oft als wichtiger Bestandteil der Altersvorsorge betrachtet. Eigentum bietet schließlich eine sichere Wohnmöglichkeit im Alter und kann durch die mögliche Wertsteigerung eine zusätzliche finanzielle Absicherung darstellen. Eine eigene Immobilie zu besitzen heißt jedoch nicht unbedingt, dass man auch direkt darin wohnen muss. Viele junge Eigentümer entscheiden sich dazu, zunächst zu vermieten, weil sie beispielsweise wegen ihrer Ausbildung für einige Jahre an einem anderen Ort leben müssen, Erfahrungen in Großstädten sammeln wollen oder auch längere Auslandsaufenthalte anstreben. Durch die Miete kann zusätzliches Einkommen generiert werden. Dies kann auch helfen, die Finanzierungskosten zu decken.
Finanzielle Vorbereitung
Der Kauf einer Immobilie erfordert eine solide finanzielle Basis. Wenn du auch deinen Traum vom Eigenheim verwirklichen möchtest, solltest du frühzeitig mit der Budgetplanung beginnen. Dies umfasst:
- Erstellung eines Sparplans: Ein kontinuierlicher Sparplan ist essenziell, um ausreichend Eigenkapital zu sammeln. Dabei solltest du monatlich feste Beträge zur Seite legen. Mit der passenden Geldanlage kannst du darüber hinaus sogar meist Gewinne erzielen.
- Kreditwürdigkeit verbessern: Eine gute Bonität ist entscheidend für die Kreditvergabe. Achte also darauf, keine Schulden anzuhäufen und bestehende Verbindlichkeiten rechtzeitig zu begleichen.
Möglichkeiten, eine Immobilie zu finanzieren
Es gibt diverse Möglichkeiten, um eine Immobilie zu finanzieren. Die wenigsten Menschen verfügen über so viel Eigenkapital, dass sie ihr Traumhaus völlig eigenständig bauen oder kaufen können. Deswegen wird üblicherweise ein Darlehen für die Immobilienfinanzierung genutzt. Um ein solches zu erhalten, musst du zumeist ein festes Einkommen nachweisen können. Auch eine größere Summe Eigenkapital ist von Vorteil. Dieses ist jedoch durch Angebote zur Vollfinanzierung nicht zwingend notwendig. Außerdem gibt es verschiedene staatliche und regionale Förderprogramme, die du unter Umständen in Anspruch nehmen kannst.
- Hypothekendarlehen: Ein Hypothekendarlehen ist die gängigste Form der Finanzierung einer Immobilie. Es gibt verschiedene Arten von Hypothekendarlehen, doch typischerweise wird ein Annuitätendarlehen vereinbart. Hierbei zahlt der Darlehensnehmer gleichbleibende monatliche Raten, die aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil bestehen. Über die Laufzeit hinweg nimmt der Zinsanteil ab und der Tilgungsanteil zu. Meist ist eine Rückzahlung über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren geplant.
- Bausparverträge: Ein Bausparvertrag kombiniert einen Sparplan mit einem späteren Darlehen. Der Bausparer spart zunächst eine bestimmte Summe an, die später durch ein zinsgünstiges Bauspardarlehen ergänzt wird. Bausparverträge bieten Planungssicherheit und sind oft mit staatlichen Förderungen wie der Wohnungsbauprämie oder der Arbeitnehmersparzulage kombiniert.
- Riester-Förderung: Die Riester-Förderung unterstützt den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum als Teil der Altersvorsorge. Der „Wohn-Riester“ ermöglicht es, Riester-Verträge für die Immobilienfinanzierung zu nutzen und staatliche Zulagen sowie steuerliche Vorteile zu erhalten.
- KfW-Darlehen: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderprogramme für den Immobilienkauf und -bau an. Dazu gehören zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energieeffizientes Bauen und Sanieren, aber auch für den Erwerb von Wohneigentum.
- Familienunterstützung: Eltern oder andere Familienmitglieder können durch Bürgschaften oder direkte finanzielle Unterstützung helfen. Dies kann deine Kreditwürdigkeit erhöhen und bessere Konditionen ermöglichen.
- Gemeinschaftliche Finanzierung: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, zusammen mit Freunden oder Geschwistern eine Immobilie zu kaufen. Dies kann die finanzielle Belastung verringern und den Einstieg erleichtern. Hierbei sollte ein Notar hinzugezogen werden, der über steuer- und zivilrechtliche sowie praktische Fragen aufklärt.
- Mietkauf: Beim Mietkauf wird eine Immobilie zunächst gemietet, mit der Option, sie nach einer bestimmten Zeit zu kaufen. Ein Teil der Miete wird hierbei als Anzahlung auf den Kaufpreis angerechnet. Diese Methode bietet die Möglichkeit, bereits in der Immobilie zu wohnen und Eigenkapital aufzubauen, bevor der endgültige Kauf erfolgt.
- Eigenleistungen: Eigenleistungen, auch bekannt als Muskelhypothek, sind Bau- oder Renovierungsarbeiten, die der Käufer selbst oder mit Hilfe von Freunden und Familie durchführt. Diese Eigenleistungen werden von Banken als Eigenkapital angerechnet und können die benötigte Kreditsumme reduzieren.
Eine Immobilie verkaufen
Auch wenn sich viele Menschen Wohneigentum wünschen, kann es manchmal sinnvoll sein, dieses zu verkaufen. Einige junge Leute erben beispielsweise Immobilien von Verwandten. Oftmals entscheiden sie sich dann dafür, diese zu verkaufen, um das Erbe in liquide Mittel umzuwandeln. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel, dass es keine Möglichkeit gibt die Immobilie selbst zu nutzen oder zu unterhalten. Vielleicht steht sie an einem Ort, der auch zukünftig nicht als Wohnort in Frage kommt, sodass ein Verkauf dabei helfen kann, eine Immobilie am Wunschwohnort zu erwerben. So kann man beispielsweise Immobilien in Braunschweig verkaufen, um das Eigenkapital für den Erwerb einer Immobilie in Hamburg zu erhöhen. In einigen Fällen kann der Verkauf einer Immobilie notwendig werden, um finanzielle Engpässe zu überbrücken. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn unvorhergesehene Kosten anfallen oder die finanzielle Belastung durch die Immobilie zu groß wird. Auch der Verkauf einer geerbten Immobilie erfordert sorgfältige Planung und Vorbereitung. Zunächst muss geklärt werden, ob die Erbschaft rechtlich anerkannt ist und alle erforderlichen Dokumente vorliegen. Ein Notar oder Anwalt kann hierbei unterstützen. Eine professionelle Bewertung der Immobilie ist unerlässlich, um den aktuellen Marktwert zu ermitteln. Dies hilft, einen realistischen Verkaufspreis festzulegen. Gegebenenfalls lohnt es sich, eine professionelle Entrümplung oder Renovierungsarbeiten durchzuführen, um das Objekt für potenzielle Käufer attraktiver zu machen. Auch steuerliche Aspekte müssen berücksichtigt werden. Ein erfahrener Immobilienmakler kann den Verkaufsprozess erheblich erleichtern und für eine optimale Präsentation der Immobilie sorgen.
Fazit
Möchtest Du eine Immobilie erwerben, dann informiere dich umfassend und nimm gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch, um die besten Finanzierungsmöglichkeiten zu finden und Risiken zu minimieren. Mit der richtigen Herangehensweise kannst du erfolgreich in den Immobilienmarkt einsteigen und von den langfristigen Vorteilen profitieren, Immobilien zu kaufen oder zu verkaufen.