09. Juli 2024
ca. 6 min
Abenteuer in der Natur fördern die Persönlichkeitsbildung
In der modernen Welt, in der Smartphones, Laptops und ständige Erreichbarkeit dominieren, sehnen sich viele Studierende nach einem Ausgleich, der sie aus der digitalen Hektik herausreißt und zurück zu den Wurzeln bringt. Outdoor-Erlebnisse bieten genau das – eine Gelegenheit, die Natur zu erkunden, persönliche Grenzen zu überschreiten und wertvolle Fähigkeiten zu erlernen. Vom einfachen Wandern bis hin zu anspruchsvollen Survival-Trainings hast du unzählige Möglichkeiten, deine Outdoor-Zeit zu gestalten.
Raus in die Natur
Der große Reiz der Natur liegt vermutlich in ihrer Ursprünglichkeit und Unvorhersehbarkeit. Für Studierende, die oft an ihren Schreibtischen gefesselt sind, bieten Outdoor-Aktivitäten eine willkommene Abwechslung. Die frische Luft, das Zwitschern der Vögel und das Gefühl, fernab von der städtischen Hektik zu sein, wirken erfrischend und beruhigend. Hier kannst du den ganzen Alltagsstress vergessen. Eine Studie hat gezeigt, dass schon ein kleiner Waldspaziergang helfen kann, um neue Energie zu tanken, das Wohlbefinden zu steigern und den Stresslevel zu senken.
Abenteuer und Selbsterkenntnis
Für viele Studierende ist das Studium eine Zeit des persönlichen Wachstums und der Selbstentdeckung. Auch Outdoor-Aktivitäten erlauben es, sich selbst besser kennenzulernen, sodass Studierende hier weitere Facetten ihrer Persönlichkeit ausbilden können. Ein mehrtägiger Wanderausflug in den Bergen oder eine Kajak-Tour auf einem wilden Fluss können möglicherweise mehr über deine Belastbarkeit, Entschlossenheit und den Umgang mit Ungewissheit lehren als jeder Hörsaal. Outdoor-Erlebnisse fordern sowohl körperlich als auch mental. Die Bewältigung eines herausfordernden Trails oder das Übernachten in der freien Natur ohne moderne Annehmlichkeiten kann tiefgreifende Einblicke in die eigenen Fähigkeiten und Grenzen bieten. Bei deinem Aufenthalt in der freien Natur lernst du, dich in ungewohnten Situationen zurechtzufinden und dabei ruhig und konzentriert zu bleiben. Diese Erfahrungen stärken das Selbstvertrauen und die Resilienz, Fähigkeiten, die für das gesamte Leben von großem Wert sind.
Survival-Training und Selbständigkeit
Die Popularität von Survival-Formaten wie „7 vs. Wild“ zeigt das wachsende Interesse junger Menschen an extremen Outdoor-Herausforderungen. Survival-Training geht weit über das normale Camping hinaus und stellt die Teilnehmer vor die Aufgabe, in der Wildnis ohne moderne Hilfsmittel zu überleben. Solche Trainings schulen wichtige Überlebensfähigkeiten wie Feuer machen, Wasser finden, Nahrung beschaffen und ein Notlager errichten. Auch die Orientierung ohne moderne Hilfsmittel und Erste Hilfe in der Wildnis sind zentrale Fähigkeiten, die du dabei lernen kannst. Wenn du dich auf solch eine Erfahrung einlässt, lernst du, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und mit knappen Ressourcen auszukommen. Diese Art des Trainings fördert nicht nur praktische Fähigkeiten, sondern auch mentale Stärke und Durchhaltevermögen. Die Teilnehmer lernen, mit Stress umzugehen, schnell Entscheidungen zu treffen und unter extremen Bedingungen zu improvisieren – allesamt wertvolle Lektionen für das Leben.
Den richtigen Kurs finden
Wenn du Neuling auf diesem Gebiet bist und dein Abenteuer in Gesellschaft erleben möchtest, bietet sich ein Survival-Kurs an. Manche Kurse dauern nur ein Wochenende, andere erstrecken sich über mehrere Tage oder Wochen. Der Standort kann variieren, von Wäldern und Bergen bis hin zu Küstengebieten. Überlege dir, wie viel Zeit du investieren kannst und welcher Ort dir am meisten zusagt. Vergleiche auch die Kosten und die im Preis enthaltenen Leistungen. Einige Kurse bieten komplette Ausrüstung und Verpflegung, während andere nur die Anleitung bereitstellen. Suche Dir einen Kurs, den ein erfahrener und gut ausgebildeter Trainer leitet. Schau vorher, welche Qualifikationen und Erfahrungen er mitbringt und ob er Sicherheitsvorkehrungen getroffen und Notfallpläne dabei hat, damit dein Abenteuer nicht nur spannend, sondern auch sicher ist.
Allein das Abenteuer erleben
Natürlich kannst du auch allein losziehen. Achte aber immer darauf, dich nicht in Gefahr zu begeben! Plane dein Vorhaben im Vorfeld gut und eigne dir grundlegendes Know-How an, bevor du losziehst. Am besten sagst Du jemandem Bescheid, was du vorhast, wo du dich aushalten willst und wie lange du weg sein wirst.
In Deutschland gibt es spezifische Gesetze und Regeln, die du beim Campen im Wald beachten musst. Wild campen ist grundsätzlich verboten. Du darfst also nicht einfach dein Zelt im Wald aufschlagen. Erkundige Dich vorher, ob in dem Gebiet, in dem du übernachten möchtest, besondere Regeln gelten oder ob es ausgewiesene Schlafplätze bzw. Schlafhütten gibt. Es gibt jedoch einige Ausnahmen und Möglichkeiten, legal in der Natur zu übernachten. Auf privaten Grundstücken kannst du mit der Erlaubnis des Eigentümers campen. In manchen Bundesländern gibt es spezielle Trekkingplätze, die das legale Übernachten in der Natur erlauben. Informiere dich also im Voraus über die Regelungen in der Region, in der du dein Survival-Abenteuer planst.
Was die Ausrüstung betrifft, solltest du gut vorbereitet sein. Wenn du Neuling bist, solltest du etwas mehr Grundausstattung dabei haben. Wichtig ist ein Feuerstarterset mit einem Feuerstahl. Nimm ein Erste-Hilfe-Set mit, ebenso wie ausreichend Trinkwasser beziehungsweise ein Wasserfilter, um sicheres Trinkwasser aus natürlichen Quellen nutzen zu können. Wenn du für Dein Outdoor-Abenteuer noch Ausrüstung benötigst, kannst du etwa im BW Shop schauen. Ein wetterfester Schlafsack und eine isolierende Isomatte sind essenziell, um dich warm und trocken zu halten. Ein stabiles Zelt bietet Schutz vor Wind und Wetter. Platzsparende und leichte Ausrüstung für die Outdoor-Küche, Taschen- oder Kopflampe mit Ersatzbatterien, Taschenmesser oder Multitool gehören ebenfalls in den Rucksack. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk sind obligatorisch. Ein Kompass und eine Karte können dir bei der Orientierung helfen, insbesondere wenn du dich abseits bekannter Wege bewegst.
Bei deinem Survival-Abenteuer solltest du die Natur respektieren und sie hinterlassen, wie du sie vorgefunden hast. Also: keinen Müll liegen lassen, Pflanzen und Tiere schützen und nimm keine bleibenden Veränderungen vor. Halte dich an bestehende Wege und Feuerstellen und vermeide offenes Feuer, wenn es dort keine ausgewiesenen Feuerstellen gibt. Feuer machen ist in deutschen Wäldern streng reglementiert und meist verboten, da die Brandgefahr nicht nur in trockenen Sommermonaten sehr hoch ist. Offenes Feuer ist nur an ausgewiesenen Feuerstellen erlaubt. In einigen Regionen kann es sogar temporäre oder dauerhafte Feuerverbote geben. Es ist daher wichtig, dass du dich vorab über die lokalen Vorschriften informierst und diese strikt einhältst.
Teamgeist und Gemeinschaft
Outdoor-Erlebnisse sind aber auch eine hervorragende Möglichkeit, Teamgeist zu entwickeln und starke Gemeinschaften zu bilden. Viele Outdoor-Aktivitäten, wie z.B. Klettern, Rafting oder Trekking, erfordern Teamarbeit und Zusammenarbeit. Du lernst, dich auf deine Teammitglieder zu verlassen, Verantwortung zu übernehmen und effektiv zu kommunizieren. Diese Erlebnisse schweißen zusammen und fördern ein tiefes Gefühl der Kameradschaft.
Draußen in der Natur werden Studierenden also vielfältige Möglichkeiten geboten, sich selbst und die Natur besser kennenzulernen. Die körperliche Fitness wird gefordert und gefördert, aber auch mentale Stärke und soziale Kompetenzen werden gestärkt. Outdoor-Erlebnisse bieten einen wichtigen Ausgleich zum stressigen und oft digitalen Alltag. Ob beim Wandern, Klettern, Camping oder Survival-Training – die Natur hält für jeden Geschmack und jedes Interesse spannende Abenteuer bereit. Indem du dich diesen Herausforderungen stellst, kannst du wertvolle Erfahrungen sammeln, die weit über das akademische Leben hinausgehen und dir im weiteren Leben oftmals helfen können. Also Wanderstiefel an und los geht’s!