26. Juli 2022
ca. 7 min
Bei einer Bewerbung musst du viele Dinge beachten, weshalb sie zu einer zeitintensiven Aufgabe werden kann. Viele Menschen machen dabei jedoch den Fehler, sich auf die falschen Dinge zu konzentrieren und die wirklich wichtigen Details zu vernachlässigen. Wenn du aber weißt, worauf die Personaler achten, kannst du mit minimalem Aufwand eine Bewerbung schreiben, die auf den Punkt überzeugt.
Der „rote Faden“
Wie du bereits weißt, besteht eine Bewerbung aus verschiedenen Bestandteilen, wie dem Anschreiben, dem Lebenslauf oder Zeugnissen. Das bedeutet allerdings nicht, dass du diese gesondert voneinander betrachten solltest. Stattdessen ist es wichtig, dass sie sich gegenseitig ergänzen und sozusagen einen „roten Faden“ erkennen lassen, der sich durch die gesamte Bewerbung zieht und ein stimmiges Gesamtbild kreiert. Wenn du beispielsweise im Anschreiben erwähnst, dass du Führungskompetenzen hast, kannst du im Lebenslauf ein entsprechendes Seminar aufführen und ein Arbeitszeugnis anhängen, in dem deine Führungsqualitäten gelobt werden. So oder so ähnlich kann ein „roter Faden“ in deiner Bewerbung aussehen. Überlege also, was den Personalern für die Vakanz besonders wichtig sein könnte und stelle in allen Bestandteilen der Bewerbung heraus, dass beziehungsweise weshalb gerade du die perfekte Wahl bist.
Die Optik
Bei einer Bewerbung kommt es aber nicht nur auf die Inhalte an, sondern sie muss auch optisch überzeugen. Eine übersichtliche und ansprechende Bewerbung wirft zugleich ein professionelles Bild auf dich. Je nach Branche und Beruf darf die Bewerbung daher etwas kreativer oder eher klassisch gestaltet sein. Auf jeden Fall ist es aber wichtig, eine für den Einzelfall geeignete Schriftart zu wählen, die Texte durch Absätze zu gliedern und den Lebenslauf tabellarisch aufzuführen – außer es wird explizit etwas anderes gefordert. Auch ein Deckblatt ist eine Möglichkeit, um deiner Bewerbung den letzten Schliff zu verpassen und alle wichtigen Informationen sowie das Bewerbungsbild gesammelt zu präsentieren, sozusagen auf den ersten Blick.
Das Bewerbungsbild
Mit dem Bewerbungsbild ist ein wichtiges Stichwort gefallen: Es darf zwar nicht von den Personalern verlangt und eigentlich auch nicht im Entscheidungsprozess berücksichtigt werden – dennoch hat es zumindest unbewusst einen großen Einfluss auf die Wirkung, die deine Bewerbung hinterlässt. Es wird deshalb empfohlen, auf jeden Fall ein Bewerbungsbild beizufügen, damit sich die Leser ein erstes Gesamtbild von dir machen können. Bewerbungen ohne Foto erwecken nämlich schnell den Eindruck, du hättest etwas zu verbergen. Natürlich muss das Bewerbungsbild aber professionell und sympathisch wirken, ansonsten erzielt es nicht den gewünschten positiven Effekt – vielleicht sogar das Gegenteil. Es lohnt sich somit, in ein professionelles Bewerbungsfoto zu investieren und dieses gut sichtbar auf dem Lebenslauf oder Deckblatt zu positionieren.
Die Stichworte
Dass du viel Zeit in deine Bewerbung investierst, bedeutet nicht, dass sich die Personaler ebenso viel Zeit nehmen, um sie zu sichten. Vor allem bei Stellenausschreibungen, auf die viele Bewerbungen eingehen, werfen sie oft nur einen kurzen ersten Blick auf die Unterlagen, um zu entscheiden, wer in die engere Auswahl kommt und wer nicht. Dafür lesen sie vielleicht die ersten zwei Sätze des Anschreibens oder sichten kurz den Lebenslauf. Kurz bedeutet in diesem Fall im Durchschnitt nur 43 Sekunden. In dieser Zeit muss deine Bewerbung also überzeugen, um genauer gesichtet zu werden; und um vielleicht eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu erhalten. Das gelingt einerseits durch ein übersichtliches Design, wie vorab erwähnt, und andererseits durch die richtigen Stichworte. Die Personaler werden nämlich gezielt nach diesen suchen und wenn sie die gewünschten Stichworte finden, stehen deine Chancen auf den Job gut. Welche das sind, kannst du der Stellenanzeige entnehmen, denn dort werden sie bei den gewünschten Qualifikationen genannt. Indem du also auf den ersten Blick ersichtlich machst, dass du diese Qualifikationen mitbringst, weil sie wortwörtlich im Lebenslauf sowie im Anschreiben auftauchen – eben als „roter Faden“ – qualifizierst du dich als perfekte Besetzung für die Position.
Die „Soft Skills“
Nachdem deine „Hard Skills“, also deine Qualifikationen, überzeugt haben, interessieren sich die Recruiter für deine Persönlichkeit. Die sogenannten „Soft Skills“ gewinnen in Bewerbungsprozessen zunehmend an Bedeutung und dürfen daher in deiner Bewerbung ebenso wenig fehlen. Auch diesbezüglich findest du meist wichtige Stichworte in der Stellenausschreibung. Natürlich kannst du diese aber um individuelle Eigenschaften ergänzen, um dich von der Masse abzuheben. Erneut ist jedoch wichtig, dass du sie glaubhaft vermittelst, sprich dafür Belege im Lebenslauf oder in den angehängten Dokumenten lieferst. Motivation ist dabei in jedem Fall ein wichtiges Stichwort, das nicht fehlen sollte, denn jeder gute Personaler weiß: Ein motivierter Bewerber ist mehr wert als jeder hochqualifizierte Bewerber ohne wirkliche Lust auf die Stelle. Lege also dar, warum du genau in dieser Position bei genau diesem Unternehmen arbeiten möchtest und du hast bereits den Grundstein für eine erfolgreiche Bewerbung gelegt.
Die Rechtschreibung
Manchmal kommt es nicht nur darauf an, was die Leser in deiner Bewerbung finden – sondern auch darauf, was sie darin nicht finden. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind in den Bewerbungsunterlagen ein absolutes „No-Go“. Es ist deshalb wichtig, die Bewerbung vor dem Absenden noch einmal detailliert zu überprüfen und sie bestenfalls weiteren Personen zur Korrektur zu geben.
Die Vollständigkeit
Lücken im Lebenslauf sind von Personalern ungerne gesehen. Sie könnten schließlich etwas Negatives bedeuten, wie eine lange Arbeitslosigkeit oder eine schwere Krankheit. Lücken werfen daher stets Fragen auf und können dafür sorgen, dass deine Bewerbung aussortiert wird. Falls nicht, musst du dich aber zumindest auf kritische Rückfragen im Vorstellungsgespräch gefasst machen. Versuche daher, Lücken im Lebenslauf möglichst zu vermeiden beziehungsweise sie sinnvoll zu füllen, um dir diesbezüglich nicht selbst Steine in den Weg zu legen.
Die sozialen Medien
Wenn du in die engere Auswahl kommst, versuchen die Personaler mit großer Wahrscheinlichkeit, noch zusätzliche Informationen über dich herauszufinden. Soziale Medien sind dafür oft das Mittel der Wahl. Sie können deine Chancen also zusätzlich erhöhen oder im Gegenteil zerstören – je nachdem, was die Recruiter auf deinen Profilen finden. Es ist deshalb wichtig, diese auf den aktuellen Stand zu bringen, damit sich die Informationen über dich im Internet mit jenen in der Bewerbung decken und erneut ein „roter Faden“ entsteht. Private Fotos oder Kommentare & Co, die dich in ein ungünstiges Licht rücken, dürfen hingegen für die Personaler nicht zugänglich sein. Wirf deshalb unbedingt vor dem Absenden deiner Bewerbung noch einen Blick in deine sozialen Medien.
Die Alleinstellungsmerkmale
Mit den genannten Tipps hast du bereits eine Bewerbung, die bis ins Detail überzeugt, ohne Zeit für Unnötiges zu verschwenden. Was nun aber noch fehlt, ist die Antwort auf die Frage, warum die Personaler gerade dich auswählen sollten. Beantworte daher für dich, was dich von der Konkurrenz abhebt und warum du die perfekte Besetzung für die Stelle bist. Kurz gesagt, geht es um deine Alleinstellungsmerkmale. Neben den notwendigen Stichworten, die vermutlich auch andere Bewerber nennen, solltest du also auch verdeutlichen, was du besser kannst als andere oder was dich individuell auszeichnet. Dadurch machst du dich interessant…bestenfalls interessanter als andere Bewerber.
Das Selbstbewusstsein
Zuletzt kannst du deine perfekte Bewerbung abrunden, indem du eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein ausstrahlst. Doch Vorsicht: Es ist ein schmaler Grat zwischen Selbstbewusstsein und Arroganz. Auch in diesem Fall sind es die Details, die entscheiden. Vermeide beispielsweise den Konjunktiv und schreibe einfach: „Ich freue mich auf einen Kennenlernen“. Oder schreibe nicht, dass dir gesagt wurde, du könntest dies und das besonders gut – sondern einfach: „Ich kann das“. Es sind die Formulierungen, die dich selbstbewusst erscheinen lassen und somit die Personaler neugierig auf ein Kennenlernen machen. Auch diesbezüglich kann es sich lohnen, dir vor dem Absenden deiner Bewerbungsunterlagen die Meinung Dritter einzuholen, um auf die Details zu achten und dir zu sagen, wie du in der Bewerbung wirkst. Dann stehen deine Chance auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch gut.