Von der Theorie in die Praxis: Wie Studierende erfolgreich ins Arbeitsleben starten

15. März 2023

ca. 6 min

Theorie zur Praxis
Die richtige Vorbereitung auf den Berufseinstieg für Studenten. Foto: Bojan – stock.adobe.com

Besonders am Anfang eines Studiums machen sich viele Studierende keine großen Gedanken darum, wie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind. Dabei ist es wichtig, frühzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln, um nach dem Studium einen Arbeitsplatz zu finden, der zu einem passt. Unabhängig davon, was das Studienfach ist oder welche Schwerpunkte gesetzt worden sind, ist es wichtig sich auf einen reibungslosen Berufseinstieg vorzubereiten.

Praktika während der Studienzeit

Obwohl viele Studierende neben ihrem Studium noch arbeiten gehen, ist es ratsam, Praktika in der Wunsch-Branche anzustreben. Das wertet den Lebenslauf auf. Wer sich dafür entscheidet, sollte wissen, welche Unterschiede bei Praktika existieren. Ob es nun ein Pflichtpraktikum oder ein freiwilliges Praktikum ist, spielt bei der Vergütung, den Urlaubsansprüchen und Kündigungsfristen eine Rolle.

Da ein Pflichtpraktikum im Rahmen des Studiums stattfindet, wird der Praktikant nicht als Arbeitnehmer angesehen. Deshalb steht es dem Arbeitgeber frei, dafür zu entlohnen oder nicht. Bei freiwilligen Praktika hingegen wird der Mindestlohn ausgezahlt.

Dasselbe gilt auch für Arbeitszeiten, Urlaubstage und Kündigungsrechte während des Praktikums. Wer neben dem Studium arbeiten muss, sollte darauf achten, dass er nicht über 520 Euro kommt. Alles, was über diesen Beitrag geht, muss versteuert werden. Das Praktikum soll zeigen, ob der Berufswunsch mit der eigenen Vorstellung übereinstimmt. Es gibt Unis und Hochschulen, die Pflichtpraktika ansetzten, um die Studenten vor ihrem Abschluss noch einmal zu motivieren, sich praktische Erfahrungen anzueignen.

Die beliebtesten Nebenjobs für Studierende

Die meisten Studierenden müssen nebenher arbeiten, um sich ihren Lebensunterhalt finanzieren zu können. Deshalb ist es verständlich, dass einige keine Zeit haben, viele Praktika zu absolvieren. Schließlich muss die Zeit auch fürs Lernen eingeteilt werden. Abgesehen davon ist ein Nebenjob, der einer Verbindung zum Studium hat unter Umständen sogar besser. Praktika beschränken sich auf einen kurzen Zeitraum, während Nebenjobs oftmals über Jahre hinweg ausgeübt werden. Auch die Vergütung ist meist höher als bei einem Praktikum und es kommt auf dem Lebenslauf sogar noch besser an. Daher sind die beliebtesten Nebenjobs für Studierende:

  • Programmierer: Natürlich ist der Job des Programmierers speziell etwas für IT-Studierende, die sich auch privat sehr gut in diesen Themengebieten auskennen, eine gute Verdienstmöglichkeit. Zumal es im Vergleich zu vielen anderen Tätigkeiten überaus lukrativ ist und die Arbeitszeiten frei einzuteilen sind. Aufgrund der Tatsache, dass die IT-Branche boomt, gibt es sehr viel Bedarf an Aushilfen in diesem Bereich.

Aber nicht nur als Nebenjob, sondern auch nach dem Abschluss haben IT-Studierende es oftmals einfacher, fest in den Beruf zu starten, da in nahezu allen Firmen Menschen gebraucht werden, die sich mit der IT hervorragend auskennen.

  • Erste-Hilfe-Kursleiter: Nicht nur die, die einen Führerschein machen, müssen einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Studentische Kursleister, die diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen, werden immer gesucht.

Besonders geeignet ist dieser Beruf für Medizinstudierende oder sonstige Studiengänge, die sich mit der Gesundheit des Menschen auseinandersetzten. Die enge Zusammenarbeit mit Menschen und das Wissen über medizinische Grundkenntnisse, sind eine wunderbare Ergänzung im Lebenslauf.

  • Nachhilfelehrer: Der Beruf des Nachhilfelehrers ist ein sowohl bei Schülern als auch bei Studierenden sehr beliebter Nebenjob. Das Wissen von früher kann wiederaufgefrischt werden, die Zeiten sind meist flexibel und die Bezahlung ist in der Regel gut. Je nachdem wie viel Stunden Nachhilfe gegeben werden, kann dabei eine anständige Summe zusammenkommen.

Nachhilfe zu geben, bedeutet nicht zwangsläufig nur Schüler zu unterrichten. Es gibt genügend Kommilitonen, die bestimmte Module besser verstehen wollen. Wenn es sich rumgesprochen hat, dass jemand besonders talentiert ist, dann gibt es gute Chancen als studentische Hilfskraft in Betracht gezogen zu werden.

Möglichkeiten, Praxiserfahrung zu sammeln.
Praxiserfahrungen sind für den Lebenslauf essenziell. Foto: fizkes – stock.adobe.com

Weitere Möglichkeiten für Praxiserfahrungen

Natürlich muss es nicht zwangsläufig ein Praktikum oder ein Nebenjob sein, um Berufserfahrungen sammeln zu können. Es gibt zahlreiche Alternativen dazu:

  • Duales Studium: Das Duale Studium bietet jedem Studierenden die Möglichkeit, parallel zum Beruf studieren zu können. Diese Studiengänge sind optimal auf den Alltag der berufstätigen Studenten abgestimmt. Während dieser Zeit werden die Kosten in der Regel vom Gehalt abgezogen, sodass der Arbeitgeber diese zahlt. Andernfalls bezahlt der Student die anfallenden Kosten selbst.
  • Werkstudentenjobs: Der Vorteil bei Werkstudentenjob ist, dass es keine hohen Steuerbelastungen gibt. Hinzu kommt, dass die Arbeitsstunden flexibel am Vorlesungsplan angepasst werden können. Da es unzählige Stellen für Werkstudenten gibt, sollte die Tätigkeit idealerweise in dem Bereich sein, der relevant ist für den zukünftigen Beruf, für den der Studierende sich interessiert.
  • Auslandssemester: Viele Studenten bekommen im Verlauf ihres Studiums, die Möglichkeit ein Auslandssemester zu machen. Mit einem Aufenthalt im Ausland, kann die Sprache verbessert werden, neue Kulturen entdeckt und im Allgemeinen der Horizont erweitert werden. Natürlich ist ein Auslandssemester nicht frei von finanziellen Aufwendungen.

Je nach Uni oder Hochschule können die Kosten stark variieren. Daher sollten sich Studenten frühzeitig darüber informieren, ob sie sich das leisten können. Es bleibt jedoch eine einzigartige Erfahrung, die auch zur Persönlichkeitsentwicklung positiv beisteuert. Hinzu kommt, dass es dem Studierenden ermöglicht, ein internationales Netzwerk für sich zu erkundigen.

  • Studentische Hilfskraft/wissenschaftlicher Mitarbeiter: Der Studierende unterstützt als studentische Hilfskraft in Lehre, Forschung und teilweise bei verwalterischen Tätigkeiten. Dabei ist er einem Dozenten zugeordnet, der für die anderen Studierenden als direkter Ansprechpartner gilt, wenn dieser noch eine Frage zu dem Modul des bestimmten Dozenten hat.

Das Gehalt ist dabei sehr unterschiedlich. Es kommt auf das Bundesland und die Bildungsstätte an. Wer jahrelang als studentische Hilfskraft gearbeitet hat, erfüllt eine gute Voraussetzung für einen Job in der Forschung oder in der Lehre.

Vorbereitung auf den Berufseinstieg bei Studierenden  

Viele Studierende malen sich aus, wo sie mit ihrem Abschluss in der Zukunft stehen werden. Es bestehen zahlreiche Optionen, die nach dem Studium in Frage kommen könnten. Um sich adäquat darauf vorzubereiten, gibt es Kurse an Universitäten und Hochschulen, die den Studierenden helfen sollen, nach dem Studium erfolgreich zu werden.

Besonders hilfreich sind dabei die Kurse, die sich darauf spezialisiert haben, anderen Studierenden rund um das Thema Bewerbungen zu helfen. Der Vorteil dabei ist, dass die Leute, die solche Kurse führen, sehr erfahren sind und daher die nützlichsten Tipps geben können. Es gibt beispielsweise Übungen, die Bewerbenden zeigen, wie sie sich auf ein Bewerbungsgespräch am besten vorbereiten können. Der Lebenslauf wird im Zuge dessen auch besprochen und es wird aufgezeigt, auf was es in diesem wichtigen Dokument ankommt. Daher lohnt es sich, so einen Kurs zu besuchen, zumal sie für Studierende meist kostengünstiger oder gar kostenlos sind. Es gibt sogar die Option, die Bewerbungsunterlagen individuell zu korrigieren, beziehungsweise gemeinsam zu besprechen.

Gute Prognosen für Studienabsolventen

Für viele Studierende beginnt mit ihrem Abschluss eine ganz besondere und neue Zeit in ihrem Leben. Es ist völlig normal, neben der Freude darüber, es endlich geschafft zu haben, auch etwas wehmütig zu sein oder sich Sorgen um die Zukunft zu machen. Diese Sorgen sind meistens aber unbegründet, da Menschen mit einem hohen Bildungsabschluss in der Regel auch gute Chancen auf den Arbeitsmarkt haben.

Im Vergleich zur allgemeinen Arbeitslosenquote, ist die Zahl der arbeitslosen Akademiker unterdurchschnittlich. Sie lag im Jahre 2021 bei 2,4 Prozent und sogar während der Corona-Pandemie blieb sie relativ gering. Demnach ist ein hoher Bildungsabschluss eines der besten Mittel gegen dauerhafte Arbeitslosigkeit.