Eigenes Auto für Studenten – Lohnt sich das?

09. Juli 2024

ca. 6 min

Eigenes Auto für Studenten – Lohnt sich das?

Eigenes Auto für Studenten

Viele träumen schon im Jugendalter vom ersten eigenen Auto. Ein solches bietet schließlich ganz neue Freiheiten und stellt einen weiteren Schritt ins Erwachsenenleben dar. Allerdings bringt ein Auto nicht nur Vorteile mit sich. Allein die Kosten für ein Auto sollten nicht unterschätzt werden. Gerade für Studenten, die meist nur über ein geringes Einkommen verfügen, stellt sich deshalb die Frage, ob sich das Anschaffen eines eigenen Autos überhaupt lohnt. In diesem Beitrag haben wir Pro- und Contra-Argumente für dich gesammelt. Außerdem stellen wir dir attraktive Alternativen zum eigenen Auto vor.

Das spricht für ein eigenes Auto:

  • Flexibilität und Unabhängigkeit
    Ein Auto ermöglicht maximale Flexibilität und Unabhängigkeit. Du bist nicht an Fahrpläne von öffentlichen Verkehrsmitteln gebunden und kannst spontan Ausflüge unternehmen oder längere Reisen antreten. Diese Unabhängigkeit ist besonders wertvoll, wenn du einen vollen Terminkalender hast und flexibel sein musst.
  • Zeitersparnis
    Besonders in Regionen mit schlecht ausgebautem öffentlichen Verkehr kann ein Auto erheblich Zeit sparen. Pendelwege zur Universität, zu Nebenjobs oder nach Hause sind schneller und effizienter zu bewältigen.
  • Komfort
    Gerade bei schlechtem Wetter, mit schwerem Gepäck oder wenn du spät unterwegs bist, bietet ein Auto mehr Komfort und Sicherheit als Busse und Bahnen. Du hat stets einen sicheren Platz für persönliche Gegenstände und musst dir keine Sorgen um Verspätungen oder überfüllte Verkehrsmittel machen.
  • Jobmöglichkeiten
    Ein Auto kann die Chancen auf Nebenjobs erhöhen, da du auch Arbeitsstellen erreichen kannst, die nicht in unmittelbarer Nähe liegen oder schlecht angebunden sind. Jobs, die Mobilität voraussetzen, wie Lieferdienste oder Außendiensttätigkeiten, sind ebenfalls leichter zu finden.

Das spricht gegen ein eigenes Auto:

  • Kosten
    Die Anschaffung und der Unterhalt eines Autos sind kostspielig. Neben dem Kaufpreis kommen Ausgaben für Versicherung, Steuern, Kraftstoff, Wartung und mögliche Reparaturen hinzu. Für viele Studenten sind diese Kosten eine erhebliche finanzielle Belastung, die oft nur schwer zu stemmen ist. Mit dem Semesterausweis erhalten viele Studenten zudem ein Semesterticket, das es ihnen erlaubt ohne zusätzliche Kosten den ÖPNV in ihrer Universitätsstadt zu nutzen.
  • Umweltbelastung
    Autos tragen zur Umweltverschmutzung bei. Viele junge Menschen legen heutzutage Wert auf Nachhaltigkeit und versuchen, ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrräder sind umweltfreundlichere Alternativen, die helfen, die Umweltbelastung zu reduzieren.
  • Parkplatzprobleme
    In vielen Städten, insbesondere in Universitätsstädten, ist die Parkplatzsuche ein großes Problem. Hohe Parkgebühren und wenig verfügbare Parkflächen können den Alltag erschweren und zusätzlichen Stress verursachen.
  • Verkehrsstress
    Autofahren erfordert die volle Aufmerksamkeit und kann ausgesprochen stressig sein, insbesondere in dicht besiedelten oder verkehrsreichen Gebieten. Staus, Baustellen und aggressive Fahrer können das Autofahren zur täglichen Herausforderung machen und die Lebensqualität beeinträchtigen. Im ÖPNV kann man sich hingegen entspannt zurücklehnen, ein Buch lesen oder entspannt durchs Handy scrollen.

Unter welchen Umständen ein eigenes Auto für Studenten sinnvoll ist

Auch wenn ein eigenes Auto auf den ersten Blick verlockend sein mag, wird bei genauerer Betrachtung klar, dass die meisten Studenten kein Auto brauchen und die Nachteile die Vorteile für sie überwiegen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. In ländlichen Gebieten oder Regionen mit schlechtem ÖPNV-Angebot ist ein Auto oft die einzige praktikable Möglichkeit, um zur Uni, zum Job oder nach Hause zu gelangen. Viele Studenten entscheiden sich in einer solchen Situation für ein kleines, möglichst energieeffizientes Auto, das in vielen Fällen gebraucht gekauft wird. Auch Studenten mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen sind auf ein Auto angewiesen, um flexibel und schnell reagieren zu können. Ein eigenes Auto kann außerdem bei Studiengängen, die regelmäßige Praktika oder Projekte außerhalb der Stadt erfordern, von Vorteil sein. Grundsätzlich gilt es abzuwägen, ob du mit der Anschaffung eines Autos langfristig so viel Komfort gewinnen und Zeit sparen kannst, sodass die finanzielle Belastung das kleinere Übel darstellt.

Alternativen zum eigenen Auto

In größeren Städten gibt es in der Regel einen gut ausgebauten ÖPNV, sodass du auch ohne Auto problemlos von A nach B kommst. Busse und Bahnen können von den Studenten in ihrer Universitätsstadt und Umgebung oftmals sogar kostenfrei genutzt werden. Ganz neu ist das deutschlandweite Semesterticket. Das kann interessant für dich sein, wenn deine Uni beispielsweise weit weg von zuhause ist.

Für kürzere Strecke stellt außerdem das Fahrrad eine gute Alternative zum eigenen Auto dar. Vielleicht bist du damit sogar schneller unterwegs als mit dem Auto, da du beispielsweise Staus umfahren oder auf Wege zurückgreifen kannst, die für Autos gesperrt sind. In vielen Städten können mittlerweile E-Scooter gemietet werden, die ebenfalls gut geeignet sind, um sich schnell und unkompliziert fortzubewegen.

Manchmal ist ein Auto jedoch wirklich notwendig. Benötigst du es dauerhaft, kann ein Autoleasing sinnvoll sein. Ob speziell für Dein Wunschmodell eines Skoda Leasingangebote erhältlich sind oder ob es besondere Angebote für Studenten gibt, erfragst Du am besten bei Deinem Händler. Finanziell kann Leasing attraktiv sein, da die monatliche Belastung mit einem guten Vertrag im Rahmen bleibt. Allerdings solltest du bedenken, dass meist eine Anzahlung und eine Bürgschaft Voraussetzung für ein Leasing sind.

Eine andere Möglichkeit ist es, ein Auto zu mieten. Das bietet sich vor allem dann an, wenn du das Auto nur unregelmäßig, aber für einen bestimmten Zeitraum brauchst. Einige Anbieter bieten günstige Konditionen für Studenten an. Du kannst aus einer Auswahl an Fahrzeugmodellen ein passendes Fahrzeug wählen und auch Kindersitze usw. dazu buchen. Die Abrechnung erfolgt tageweise. Das Fahrzeug musst du dann an einer der Mietwagenstationen abholen und wieder hinbringen.

Auch Car-Sharing kann eine attraktive Möglichkeit sein. Wie beim Mietwagen bieten Carsharing-Dienste die Möglichkeit, flexibel ein Auto zu nutzen, ohne die hohen Fixkosten eines eigenen Fahrzeugs tragen zu müssen. Die Fahrzeuge sind oft im gesamten Stadtgebiet verfügbar, wobei du sie bei festgelegten Standorten wieder abstellen musst. In Großstädten ist Free-floating-Carsharing verbreitet, wo du das Auto auf einem beliebigen Parkplatz abstellen kannst. Die Abrechnung erfolgt je nach Anbieter nach gefahrenen Kilometern oder Zeit. Während Carsharing für kurze Strecken günstig ist, können bei längeren Mieten die Kosten schnell steigen.

Eine weitere Alternative zum eigenen Auto sind Mitfahrgelegenheiten. Plattformen wie BlaBlaCar ermöglichen es, Fahrten zu teilen und Kosten zu sparen. Wie genau solche Portale funktionieren und wie sicher das Fahren über eine Mitfahrzentrale ist, kannst du in diesem Artikel nachlesen. Diese Option ist besonders für längere Strecken attraktiv und bietet zudem die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und ein Stück gemeinsam zu reisen.

Fazit

Ob es sich für dich lohnt, ein eigenes Auto zu haben, hängt letztlich von deinen individuellen Umständen ab. Während Flexibilität und erweiterte Jobmöglichkeiten klare Vorteile bieten, stehen hohe Kosten und Umweltaspekte dem entgegen. Für viele Studenten sind öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder Carsharing-Dienste attraktive Alternativen, die sowohl finanziell als auch ökologisch sinnvoller sein können.