06. Juli 2021
ca. 3 min
Welche und wie viel Steuern zahle ich als Werkstudent?
Wer einen Job als Werkstudent ergattert hat freut sich zuerst über eine oftmals gute Bezahlung, stößt dann aber ziemlich schnell auf das Thema Steuern. Muss ich Steuern zahlen? Bekomme ich Steuern erstattet? Wir klären die üblichen Fragen zum Thema Steuern als Werkstudent.
Wenn du im Jahr unter 9.744 € verdienst, kannst du eigentlich gleich aufhören zu lesen. In diesem Fall liegt dein Einkommen nämlich innerhalb des Freibetrages. Es lohnt sich jedoch trotzdem, einige Details zu beachten. Sonst verschenkst du eventuell bares Geld.
Achtung: Der Freibetrag ändert sich von Zeit zu Zeit. Bitte achte darauf, ob der Wert noch aktuell ist.
Verdienst du mehr als den Freibetrag, so musst du mindestens 14% Steuern zahlen. Der genaue Betrag hängt von deiner Steuerklasse ab und diese wieder von deiner persönlichen Situation, wie z.B. deinem Familienstand.
Steuererklärung als Werkstudent? Unbedingt machen!
Egal ob du mehr als den Freibetrag verdienst oder unter diesem liegst, eine Steuererklärung lohnt sich in vielen Fällen.
Oftmals ist es zu Beginn der Tätigkeit noch nicht klar, ob du über die Freigrenze kommen wirst oder nicht. Auch wenn du darunter bleibst, kann es daher sein, dass dein Arbeitgeber die Lohnsteuer bereits abgeführt hat. Diese bekommst du dann erstattet. Machst du keine Steuererklärung, verschenkst du dieses Geld komplett.
Wann zahlt ein Werkstudent Steuern? Die Einkommensgrenze als Werkstudent.
Als Werkstudent gehst du einer Beschäftigung im Rahmen eines regulären Angestelltenverhältnisses nach und bist daher unter bestimmten Umständen also auch steuerpflichtig. Für viele Studenten ist dies oftmals die erste Situation, in der sie sich überhaupt Gedanken um das Thema Steuern als Student machen müssen.
Die Freude über ein hohes Einkommen neben dem Studium wird so oftmals etwas getrübt, denn je mehr du verdienst, desto mehr Einkommenssteuer wird fällig.
Wichtig: Wenn du nun bereits deinen Lohn auf das Jahr hochrechnest und dich ärgerst, beachte unbedingt einige Abzugsmöglichkeiten, wie z.B. den Arbeitnehmer-Pauschbetrag. Die meisten Werkstudenten sind in der Steuerklasse 1. Hier hast du einen Pauschbetrag von 1.000 €. Erst wenn du nach allen Abzügen noch über dem Freibetrag liegst, bist du steuerpflichtig.
Du kannst mit rund 950 im Monat rechnen, ab welchen du Einkommenssteuer zahlen musst.
Hinweis: Du musst nur den darüber liegenden Betrag versteuern und nicht dein ganzes Einkommen.
Lohnsteuer? Einkommensteuer? Was ist was und wann wird was fällig?
Als Arbeitnehmer musst du unter den genannten Voraussetzungen Einkommensteuer zahlen. Die Lohnsteuer ist lediglich eine Vorauszahlung für diese Einkommensteuer. Da der Arbeitgeber diese meistens direkt abführt bekommst du davon wenig mit. Durch den Abzug und andere weitere Abzüge ergibt sich aus dem Bruttogehalt dein Netto.
Durch eine Steuererklärung am Jahresende kannst du dir zu viele vorausgezahlte und damit einbehaltene Steuern zurückholen. Diese Situation ist nicht selten der Fall, es lohnt sich also für die meisten.
Steuererklärung als Werkstudent: Ist es kompliziert?
Viele werden sich denken, dass sie lieber auf die scheinbar hochkomplizierte Steuererklärung verzichten und damit auch auf eine Erstattung.
Also Faustregel gilt: Wenn du unter 10.780 € verdient hast, jedoch trotzdem Lohnsteuer gezahlt wurde, unbedingt die Steuererklärung machen!
Die Steuererklärung ist meistens gar nicht so kompliziert wie du denkst. Als Werkstudent hat man nahezu nie komplexe Sachverhalte, die man nicht selbst bewältigen könnte. Eine Steuererklärung als Werkstudent ist mit ein wenig Recherche inklusive meistens in 1-2 Stunden erledigt.
Eventuell liest du den Artikel ja erst dann, wenn du es bereits versäumt hast eine Steuererklärung abzugeben. Hier gibt es gute Nachrichten. Wenn du deine Steuererklärung freiwillig machst, hast du dafür 4 Jahre Zeit. Für die meisten wird es also noch immer die Möglichkeit geben, diese nachzuholen.